Systematik des Lernens

Wiederholung in Intervallen

Sie joggen oder wandern durch den Wald und sehen aus einiger Entfernung ein verdächtiges Auto. Es ist ein schwarzer Geländewagen mit der Autonummer BAD MG 1510. Zwei Gestalten hantieren mit einem Brecheisen an einem Tresor. Vielleicht der Tresor, der am Tag zuvor bei Ihrem Nachbarn gestohlen wurde.

Sie haben nichts zum Notieren dabei, auch kein Handy. Also merken Sie sich die Autonummer und rufen von zuhause die Polizei an. Aber werden Sie die Autonummer in einigen Wochen noch im Kopf haben?

6 Pfeile symbolisieren die Lernintervalle

Inhalte werden besser im Gedächtnis behalten, wenn diese nicht nur einmal sondern wiederholt über einen längeren Zeitraum gelernt werden. Die Wiederholungen erfolgen in den Tagen nach dem erstmaligen Lernen, dann nach einer Woche, wiederum nach mehreren Wochen und nach ein bis zwei Monaten. Die so gespeicherten Daten werden auch in der folgenden Zeit sehr wahrscheinlich aus dem Gedächtnis abgerufen werden können.

Auf diesem Prinzip des Wiederholens basiert das Lernen mit der Lernkartei. Zu Beginn des Einprägens werden Daten in kurzen Zeitabständen wiederholt, bereits gespeicherte Daten nur in größeren zeitlichen Abständen, wobei sich die Abstände von Wiederholung zu Wiederholung verlängern.
Das Prinzip wird als „spaced repetition“ (Wiederholung mit Abständen) bezeichnet. Einen interessanten Artikel hierzu finden Sie bei Wikipedia unter https://de.wikipedia.org/wiki/Spaced_repetition.

Selbsttest

Wissen Sie die oben angegebene Autonummer noch?
Sie können die Methode an sich selbst testen, indem Sie sich z.B. die Autonummern von zwei Nachbarn merken. Die Autonummer des einen Nachbarn „merken“ Sie sich über ein einmaliges Einprägen, die Autonummer des anderen wiederholen Sie in den nächsten Tagen immer wieder. Welche Autonummer haben Sie bis zum nächsten Tag behalten und welche wissen Sie in zwei Wochen noch?

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